Dienstag, 2. März 2010

Namensbuch und Tatenliste?


Fällt es euch auch manchmal so schwer, eure Gedanken zur Ruhe zu bringen, alles Planen und alle Ideen für ein paar Minuten abzuschalten und nur noch in der Gegenwart Gottes zu sein, sein Angesicht zu sehen, sich auf ihn und seine Nähe zu konzentrieren? Mir fiel es heute morgen mal wieder richtig schwer. Dabei hatte ich tolle Musik zum Anbeten, Ruhe in meiner Wohnung und alle Zeit der Welt. Aber mein Kopf, mein Gehirn ließ mich nicht in Ruhe.

Ich hab einfach aufgegeben und mir die Bibel, Gottes heiliges und so aktuelles Wort, zur Hand genommen. Ich lese gerade im Lukasevangelium, wo Jesu Leben, seine Taten auf der Erde und sein Tod für unsere Schuld aufgeschrieben sind. Vielleicht kennt ihr die Geschichten und Gleichnisse rund um das Wort Gottes: der Sämann, die Lampe ...

Mir ist diese ganze Sache vollkommen neu aufgegangen. Meist wird der Text ja gebraucht, um Menschen die frohe Botschaft von der Befreiung durch Jesus zu erzählen oder Menschen zur Mission zu ermutigen - ein Licht zu sein. Ich denke, es geht viel emhr um echte Nachfolge.

Unser Herz ist der Boden, der Gedanken aufnimmt. Wenn wir Gottes Wort hören, wenn unser Herz es aufnimmt, ist es an uns, darauf zu reagieren. Gottes Wort hören geschieht dabei nicht nur in Gottesdiensten, bei Predigten, beim christlichen Fernsehen oder Bibellesen. Ich kann Gottes Wort überall und zu jeder Zeit hören, denn Gott lebt, ist überall zu gleichen Zeit und redet mit uns ganz persönlich. Ich höre Gottes Stimme z.B. ganz besonders durch Musik, im Gespräch mit anderen Menschen oder durch das Bibellesen. Und dann stellt sich die Frage, wie ich auf Gottes Reden reagiere und das macht den Unterschied in meinem Alltag.

Ich kann es einfach wieder vergessen, gar nicht darauf reagieren. Wenn ich das tue, besonders wenn Gott das erste Mal zu mir redet, dann bin ich auch nicht gerettet. Wenn Gott mir sagt, dass Jesus für mich gestorben, begraben, auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, und ich nicht darauf reagiere, bin ich noch immer verloren. Ich muss darauf mit Glauben, Vertrauen in diese Worte, antworten. So nehme ich Jesu ewige Errettung vor Sünde und Gericht für mich in Anspruch. Meist hat da auch der Satan die Finger im Spiel, aber das darf für uns kein Hindernis sein. Er ist nicht der Mächtigste der Welt. Gott ist mächtiger!

Die zweite Möglichkeit ist dann, das Wort anzunehmen. Doch was kommt danach? Christsein ist kein Zuckerschlecken. Christen machen einen Unterschied in der Welt und in unserer Gesellschaft ist Unterschied kein gutes Wort. Mainstream, Gruppenzwang, in & out, da ist es nicht angesagt, anders zu sein. Da passiert es schnell, dass wir Gottes Anweisungen an uns wieder vergessen - vergessen wollen, um ja vor den anderen nicht dumm da zu stehen oder Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Heute gibt es viele verdorrte Christen, die einmal mit Freude und Enthusiasmus angefangen haben Gott nachzufolgen, aber die an den Herausforderungen gescheitert sind. Ihr Name steht im Buch des Lebens, doch was steht dahinter? Wie sieht die Liste der Lebensveränderung aus - der Heiligung?

Dennoch gibt es so einige Gotteskinder, die es geschafft haben, die durch Alpha-, Glaubens- und Jüngerschaftskurse gependelt sind, die im Glauben gewachsen sind. Aber dann kam der harte Alltag: Krankheit, Kampf mit alten Gewohnheit, die nicht tot zu kriegen scheinen, Arbeitslosigkeit, Geldsorgen, Gemeinde-Workaholismus, Zerstreuung durch die schönen Dinge, die die Welt so zu bieten hat. Gott gerät in Vergessenheit, bewusst oder unbewusst. Das kann auch ganz christlich aussehen. Wenn sich der Pastor für seine Gemeinde abrackert, von einem Termin zum anderen rennt, wenn ich jeden Tag in der Gemeinde etwas zu tun habe oder täglich fünf Menschen evangelisiere. Das ist alles gut, aber lebe ich nach den täglichen Anweisungen Gottes oder habe ich Gott über all der Geschäftigkeit vergessen? Habe ich es vergessen, nach seinem Willen zu fragen und einfach gehandelt, ohne zu Denken, mich treiben lassen von meinen Aufgaben, Verpflichtungen, Sorgen?

Die Bibel, Gott selbst sagt: "Alle, die die Botschaft Gottes hören und sich nach ihr richten, sind meine Mutter und meine Brüder." (Lukasevangelium, Kapitel 8, Vers 21) Das heißt nichts anderes als: ich höre etwas, das Gott mir sagt, ich überlege, was das für mein Leben bedeutet und ich handele danach, lasse mich verändern, führe einen Auftrag aus, besuche einen Menschen, nehme einen Gemeindedienst an, erzähle jemandem von Jesus, klingele beim Nachbarn oder schalte einfach mal den Fernseher ab, um zur Ruhe zu kommen und Gott zu begegnen.

Gotteskinder, Gottes Familie, sind echte Nachfolger. Sie hören und tun und bringen Ernte ein. Wer im Glauben steht und wachsen will, kommt nicht herum um das Hören auf Gottes Anweisungen und um das Tun von dem, was er sagt. Es geht nur Schritt für Schritt. Doch ich muss mich dazu entschließen anzufangen, diesen einen Weg zum Leben einzuschlagen. Dann steht mein Name auf der Liste derer, die einmal im Himmel sein werden, doch vergesst nicht, dass Gott nicht nur Gerettete, sondern Nachfolger sehen möchte, denen er tolle Geschenke machen kann für ihre treue Nachfolge, für jeden Schritt und jede Ernte.